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Aktionswoche zum Thema Nachhaltigkeit an der Staatlichen Berufsschule III:Erstmals fair-ändert eine Berufsschule im Erzbistum Bamberg die Welt

Aktion 'Jetzt WELTfairÄNDERN' an der Staatlichen Berufsschule III Bamberg; 10.-14. Juni 2024. Das FairCafé mit Berufsschüler Clemens Volk und Andreas Schneider vom 'Jetzt WELTfairÄNDERN'-Team.
Datum:
14. Juni 2024
Von:
Patricia Achter - Öffentlichkeitsarbeit - Jugendamt der Erzdiözese Bamberg
Aktion 'Jetzt WELTfairÄNDERN' an der Staatlichen Berufsschule III Bamberg; 10.-14. Juni 2024.  Vertreter*innen des Teams 'Jetzt WELTfairÄNDERN!', der Schule, der Politik, des BDKJ-Diözesanverbands Bamberg, des Jugendamts der Erzdiözese und der Universität Bamberg.

Bamberg. Zum ersten Mal hat das Team der Aktion „Jetzt WELTfairÄNDERN!“ seine Zelte an einer Berufsschule aufgeschlagen: an der Staatlichen Berufsschule III Bamberg Business School. Seit 2016 existiert das Projekt der Erzdiözese Bamberg. In insgesamt 38 Workshops lernen die Berufsschüler*innen vom 10. bis zum 14. Juni 2024, wie sie selbst zu einer nachhaltigeren Lebenswelt beitragen können. Die Woche sensibilisiert für Nachhaltigkeit, Klimawandel sowie soziale Gerechtigkeit und wurde am Montag, 10. Juni, eröffnet. 

Die Redner bei der Auftaktveranstaltung waren sich einig, dass das „Jetzt WELTfairÄNDERN!“-Team besonders an einer Berufsschule viel bewirken kann. Wirtschafts- und Religionslehrer Lukas Jung hat das Team an die Schule eingeladen. Er erläutert: „Als Berufsschule wirken wir in die Betriebe hinein, zum Beispiel in den regionalen Handel. Uns ist es wichtig, dass unsere Schülerinnen und Schüler auch im betrieblichen Handeln verstehen, wie man Nachhaltigkeit umsetzen kann. Und der interaktive, erlebnispädagogische Ansatz des Projekts ist besonders gut geeignet, um Bildung für Nachhaltige Entwicklung anzustoßen.“ 

Interaktiv, das bedeutet zum Beispiel: Im Workshop zum Thema Migration versuchen sich Kleingruppen in einem sogenannten „Serious Game“ in die Stationen einer Fluchtgeschichte hineinzuversetzen. Daran hat unter anderem Sahand Rafiq teilgenommen. Er ist selbst vor rund fünf Jahren als Flüchtling von Kurdistan nach Deutschland gekommen. „Für mich war es eine Erinnerungsauffrischung an die Flucht, die für mich traumatisierend war“, erzählt der junge Mann, der beim Musikhaus Thomann ausgebildet wird. „Im Workshop haben uns die Leiter das Gefühl vermittelt, dass wir sehr offen sein können. Es war schön für mich zu erleben, wie meine Kollegen meine Flucht besser nachvollziehen konnten und Mitgefühl hatten.“ Sein Kollege Clemens Volk ergänzt: „Es war schockierend und aufrüttelnd, aber auch gut, eine Flucht durchzuspielen.“

Lebhafte Diskussionen hat das „Jetzt WELTfairÄNDERN!“-Team bereits in den ersten Workshops miterlebt. Projektleiter Joachim Waidmann und Bildungsreferentin Carolin Bittner berichten davon, dass die Teilnehmenden lebensnahe Beispiele aus ihrem Alltag und ihren Betrieben einbringen. Sie diskutieren darüber, wie sie sich als Auszubildende für mehr Nachhaltigkeit einsetzen können – sei es im Handwerk, in der Industrie oder in der Dienstleistungsbranche. 

Derartige Diskussionen hat sich Schulleiter Pankraz Männlein für diese Schulwoche erhofft, denn er findet: „Der Bildungsauftrag von Berufsschulen umfasst weit mehr als die fachlichen Kompetenzen. Wir wollen Schülerinnen und Schüler zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern machen. Dazu gehört auch Bildung für Nachhaltige Entwicklung.“ Landrat Johann Kalb betont, dass sich besonders die Kirche schon lange für Nachhaltigkeit einsetze. 

Warum ausgerechnet die Kirche? Darauf geht Theologe Stefan Huber von der Universität Bamberg ein: „Für Nachhaltigkeit steht das Christentum ein, weil Gott den Menschen einen Schöpfungsauftrag gegeben hat: Wir sollen die Herausforderungen der Zeit – schöpfungstheologisch gesprochen das Chaos auf der Welt – bändigen und die Schöpfung erhalten.“ Die Aktion „Jetzt WELTfairÄNDERN!“ sei ein Teil davon, ganz im Sinne des christlichen Denkens. 

Die Aktion wird vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Bamberg und vom Jugendamt der Erzdiözese getragen. Dessen stellvertretender Leiter Björn Scharf fasst zusammen: „Die entscheidende Frage bei der Aktion ist: Wie wollen wir zusammenleben – auf einem einzigartigen Planeten mit begrenzten Ressourcen? Jeder von uns hat Handlungsmöglichkeiten im Alltag. Viele gemeinsam können eine Wirkung erzielen.“ 

Das „Jetzt WELTfairÄNDERN!“-Team vermittelt den Berufsschulklassen nicht nur in Workshops Ideen für ein nachhaltigeres Leben, sondern auch durch verschiedene Aktionen: Im FairCafé verkauft die Schülermitverantwortung (SMV) der Schule fair gehandelte Snacks und Getränke, vormittags verteilt der CAJ-Diözesanverband Bamberg (Christliche Arbeiterjugend) am Eingang kostenlosen fairen Kaffee. Die Schüler*innen sammeln alte Handys und können täglich ein Treppenhauskonzert erleben, unter anderem mit Jonas Ochs von der Rap-Band Bambägga.

Weitere Infos zur Aktion: https://schuelerseelsorge.jugend-im-erzbistum.de/weltfair/